Warum passiert im deutschen Mittelstand so wenig, im Bezug auf Digitalisierung? Es gibt in meinen Augen drei Kernprobleme:
- Die Auftragsbücher sind voll
- Es herrscht Personalmangel, obwohl die Nachfrage noch niedrig ist
- Die desolate Infrastruktur in Deutschland
1. Gute wirtschaftliche Lage verhindert Innovation
In Deutschland gibt es 2000 Weltmarktführer. Klar machen jetzt alle Industrie 4.0, ist ja auch permanent Thema. Klar nutzen Unternehmen Roboter in der Fertigung, ist ja auch praktisch. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern, stand die deutsche Wirtschaft nicht vor einer existenziellen Krise und musste sich neu erfinden, um zu überleben. Und genau dadurch wird die Veränderung aufgehalten.
Gerade gute Auftragslagen lassen wenig Luft, um eigene Prozesse zu überdenken oder etwas Neues auszuprobieren. Man denkt, man könne sich keinen Fehlschlag oder Produktivitätsverlust leisten. Daher hat man zwar Roboter in die Betriebe geholt, aber nicht überlegt, wie sich die Unternehmenskultur an die Veränderung anpassen sollte. Also macht man weiter „Industrie 4.0“, wie man es für richtig hält.
Andere Arbeits(-zeit-)modelle für Angestellte? Zeitgemäße digitale Unternehmensauftritte? Professionelle Unternehmenskommunikation? CRM Systeme? Ist doch nur was für Global Player.