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Monat: März 2017

Digitale Kompetenzen – Wo soll man sie lernen?

Zuletzt schrieb ich ja bereits über den Personalmangel bei den Digitalfachkräften.  Einer, der von mir aufgeführten Gründe, war schlichtweg fehlende Ausbildung von qualifiziertem Personal, um die vielen offenen Stellen zu besetzen.

Definition “Digitalkompetenz”

In meinen Augen ist es die Möglichkeit kompetenter, selbstbestimmter Teilhabe an der digitalisierten Welt. Dafür muss man verstehen wie Software oder soziale Netzwerke funktionieren, um sie aufgeklärt nutzen zu können. Also um Kant zu bemühen:

Digitalkompetenz ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich  digitaler Medien ohne Leitung eines Andern zu bedienen.

Also: Wo soll man digitale Kompetenzen lernen?

Da denkt man spontan an klassische Orte der Bildung: Schulen, Berufsschulen, Hochschulen.

Doch wie sieht dort der Status Quo aus? Man lernt essentielle Dinge wie Gedichtanalyse, Geometrie und den Umgang mit wissenschaftlicher Literatur. Doch lernt man auch, zumindest im Groben, dass soziale Netzwerke von Algorithmen gesteuert werden?  Ich selbst kann leider nur für die  Bildung an Gymnasien und Hochschulen sprechen, aber fühlt euch frei, mir in den Kommentaren Input zu liefern.

 

Mann starrt verzweifelt auf seinen Laptop
Digitalfachkräfte verzweifelt gesucht

Dem deutschen Mittelstand geht es zu gut – für ernsthaften digitalen Wandel       

Warum passiert im deutschen Mittelstand so wenig, im Bezug auf Digitalisierung? Es gibt in meinen Augen drei Kernprobleme:

  1. Die Auftragsbücher sind voll
  2. Es herrscht Personalmangel, obwohl die Nachfrage noch niedrig ist
  3. Die desolate Infrastruktur in Deutschland

1. Gute wirtschaftliche Lage verhindert Innovation

In Deutschland gibt es 2000 Weltmarktführer.  Klar machen jetzt alle Industrie 4.0, ist ja auch permanent Thema. Klar nutzen Unternehmen Roboter in der Fertigung, ist ja auch praktisch. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern, stand die deutsche Wirtschaft nicht vor einer existenziellen Krise und musste sich neu erfinden, um zu überleben. Und genau dadurch wird die Veränderung aufgehalten.

Gerade gute Auftragslagen lassen wenig Luft, um eigene Prozesse zu überdenken oder etwas Neues auszuprobieren. Man denkt, man könne sich keinen Fehlschlag oder Produktivitätsverlust leisten. Daher hat man zwar Roboter in die Betriebe geholt, aber nicht überlegt, wie sich die Unternehmenskultur an die Veränderung anpassen sollte.  Also macht man weiter „Industrie 4.0“, wie man es für richtig hält.

Andere Arbeits(-zeit-)modelle für Angestellte? Zeitgemäße digitale Unternehmensauftritte? Professionelle Unternehmenskommunikation? CRM Systeme? Ist doch nur was für Global Player.

Der natürliche Lebensraum des Mittelstandes: Das Gewerbegebiet