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Monat: April 2018

Hallo Geschichte 01/2018

Hallo,
endlich melde ich mich mal wieder mit einem Newsletter zurück. Ich kann aktuell kein regelmäßiges Erscheinen garantieren, da ich mit Studium und Arbeit gut ausgelastet bin. Ab Mitte des Sommers steht dann auch meine Masterarbeit an.

Heute habe ich für euch einen Themennewsletter zum Baltikum zusammengestellt. Ein Reiseziel, das noch auf meiner Wunschliste steht! Motiviert hat mich dazu die verlinkte Arte-Doku über die russische Minderheit in Lettland und die starke staatliche Benachteiligung ihr gegenüber. Mir war nicht bewusst, dass viele Menschen nicht in die post-sowjetischen Staaten eingebürgert wurden und noch heute als Nicht-Bürger ohne Wahlrecht in diesen Ländern leben.

Wie immer: Feedback und Fragen einfach über einen Kanal deiner Wahl an mich senden.

Viel Spaß beim Lesen und noch ein schönes Wochenende!

Euer
Gero

 

Arte: Kulturkampf in Lettland Angst vor der russischen Minderheit

Doku über den Umgang Lettlands mit seiner russischen Minderheit aus Sowjetzeiten. Auch die Homogenität dieser Minderheit zwischen stark europäisch geprägten Menschenrechtsaktivisten und Putin-Fans spiegelt sich wieder.
Überblick zur Geschichte des Baltikums
Dieser Text gibt euch einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des Baltikums. Erschienen ist er im Aus Politik und Zeitgeschichte Themenheft “Baltikum”. Verlinkt findet ihr auch weitere Texte dieser Ausgabe.
Detaillierte Ausarbeitung zur Situation der russischen Minderheiten
Der wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages hat letztes Jahr die aktuelle politische Situation der russischen Minderheiten ausführlich auf etwa 25 Seiten zusammengefasst.
Buchempfehlung: Geschichte der baltischen Länder
Dieses kleine und günstige (7,90€) Überblickswerk von Ralf Tuchtenhagen wurde mir zu Beginn meines Bachelors von einem wunderbaren Dozenten empfohlen. Lesenswert, falls du jetzt Blut geleckt hast und mehr wissen möchtest!

Ausstellungsbesuch: „Ein unendliches Gedenken – Jüdisches Erbe und die Schoah in Ostgalizien“

Was bleibt übrig, wenn die gesamte Bevölkerung einer florierenden jüdischen Gemeinde ausgelöscht wird? Wie sehen diese Orte 75 Jahre später aus? Der amerikanisch-jüdische Künstler Jason Francisco hat sich dieser Frage gestellt und ist ins frühere Ostgalizien (heute West-Ukraine) gereist. Er hat die Orte des früheren jüdischen Lebens besucht und auch die der Schoah. Ehemalige Synagogen wurden zu Wohnhäusern, Friedhöfe zu Sportplätzen. Konzentrationslager sind heute Gefängnisse. Erschießungsorte mit Massengräbern liegen vergessen und nicht gekennzeichnet im Wald.

Doch was für eine Region verbirgt sich überhaupt hinter dem Namen Galizien? Es tauchte 1772 erstmalig als Königreich “Galizien und Lodomerien” auf und gehörte bis 1918 zur Habsburger Monarchie. Es war stark multiethnisch geprägt, das schlug sich auch in den Namensvielfalt der damaligen Hauptstadt Lemberg (heute: Lwiw)  nieder. Auf Ukrainisch Lwiw, auf Polnisch Lwów,  auf Russisch Lwow und auf Jiddisch Lemberik. Nach 1918 wurde Galizien zwischen Polen und der sowjetischen Ukraine aufgeteilt. 650.000 Juden lebten 1939 in Ostgalizien, etwa 85% von ihnen wurden während der Schoah ermordet. In manchen Städten Galiziens stellten Juden 1939 sogar die Mehrheit der Bevölkerung; im Gesamtdurchschnitt hatten sie einen Bevölkerungsanteil von 13 %.