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Autor: Gero Wollgarten

Pobeda (Победа) – der allgegenwärtige Sieg

Pobeda, nie gehört? Macht nichts! Dieses russische Wort wird euch vielleicht dieses Jahr begegnen, zumindest wenn ihr zur Fußball-WM 2018 nach Russland fliegen wollt. Die gleichnamige Billigtochter der russischen Staatsairline Aeroflot bietet günstige Flüge aus Deutschland an. Ich stieß auch auf sie, als ich letztes Jahr meine Reise nach Perm plante.

Pobeda bedeutet auf Deutsch „Sieg“. Der Name der Airline schien mir mit diesem Wissen zwar etwas seltsam, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Im Land wurde mir dann aber schnell klar, auf welchen Sieg man mit diesem Namen Bezug nehmen möchte. Es ist der Sieg über den Faschismus im Jahr 1945, der besonders seit dem 70. Jahrestag im Jahr 2015 wieder sehr präsent in der russischen Erinnerungskultur ist. Die Airline existiert auch erst seit Dezember 2014 unter diesem Namen.

Denkmal für die Freiwilligen Panzerdivision aus Perm

Hallo Geschichte 09/2017

Hallo,

heute jährt sich die Reichspogromnacht zum 79. Mal. Bevor das Ereignis nächstes Jahr wieder im großen Fokus der Öffentlichkeit steht, möchte ich euch mit einigen Informationen ausstatten. Der 9. November ist, neben dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar, auch Tag der Stolpersteine. In ganz Deutschland finden heute dezentrale Gedenkfeiern feiern statt, bei denen die auch Stolpersteine gereinigt werden. Deshalb möchte ich auch zwei Beispiele zeigen, wie die Stolperstein Idee als Gedenkform adaptiert wurde.

Wie immer gilt: Feedback und Fragen einfach über einen Kanal deiner Wahl an mich senden.

Viel Spaß beim Lesen und bald ist ja schon Wochenende!
Gero

Warum nicht “Reichskristallnacht”?

Die Landeszentrale für politische Bildung Badem-Württemberg hat die Ereignisse der Reichspogromnacht zusammengefasst und erklärt, warum die Bezeichnung als “Reichskristallnacht” problematisch ist und vermieden werden sollte.

Zum Artikel: https://www.lpb-bw.de/reichspogromnacht.html

Projekt “Letzte Adresse”

In Russland wird an die Opfer des stalinistischen Terrors mit Plaketten an der Fassade der letzten Meldeadresse gedacht. Hier finde ich gut, dass eine Plakette, statt eines Steins gewählt wurde. So findet auch gedanklich keine Gleichsetzung zwischen Holocaust und Stalinismus statt.

Zum Artikel: http://www.zeit.de/2014/53/moskau-erinnerung-opfer-stolpersteine

Stopping Stones für ehemalige Sklaven

In den USA möchte das Projekt an die Versklavung von Amerikanern mit afrikanischer Abstammung gedenken. Sie verlegen dazu eine nahezu 1:1 Kopie der bekannten Stolpersteine. Auf die Steine wird der Name und das Jahr der Versklavung geprägt. Hier sehe ich eine gefährliche Gleichsetzung zu den Opfern des Holocaust.

Zum Artikel: http://stoppingstones.org/

Hätte Stalin bei McDonalds gegessen?

Falls ihr euch gerade fragt, ob ich mein Hirn jetzt völlig zerstört habe: Ich kann eure Sorge verstehen! Ich befinde mich allerdings in vollem Besitz meiner geistigen Kräfte.. Allerdings stellte ich mir diese Frage nachdem ich auf Twitter dieses Bild sah:

Die Recherche zur Bildherkunft ergab zunächst einmal, dass es erstmalig 2015 von der Dailymail veröffentlicht wurde. Auch dort kam bereits die Frage auf „What would the REAL Stalin say?“. Sie bezogen sich allerdings vor allem auf den Preis der Touri-Schnappschüsse mit Lenin und Stalin Darstellern in Moskau.